Wie jeder andere deutsche Junge, solange er nicht Jude oder Zigeuner war, wurde Eberhard Krüger, dem Gesetz der Nazis folgend, als Pimpf in das Deutsche Jungvolk eingegliedert.

1938:  UNFREI MIT ZEHN JAHREN

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Von Lehrern und Vorgesetzten ausgewählt, kam der schmächtige Berliner auf der Ordensburg Sonthofen in die Adolf Hitler Schule. Seine Eltern, ihrem Reichskanzler begeistert zugetan, sahen dies als Ehre an.

1941:  SCHÜLER  DES  FÜHRERS

Auf der Suche nach einem kleinen Komiker für seinen Film Junge Adler holte Alfred Weidenmann den AHS-Schüler von Sonthofen nach Berlin. In den Studios von Babelsberg schloss der Fünfzehnjährige Freundschaft mit dem Schauspieler Hans Söhnker, der sich bei Festivitäten der großen Stars mit Hitler fotografieren lassen musste, gleichzeitig aber in seinem Landhaus jüdische Mitbürger versteckt hielt, denen er die Flucht in die Schweiz ermöglichte.

In den sechs Monaten ihrer Gemeinsamkeit, während täglicher, lebensvernichtender Bombardierungen durch britische und amerikanische Luftgeschwader, gab der Vierzigjährige sein politisches Vermächtnis dem Knaben weiter. Furchtlos ließ er ihn wissen, "Dein Halbgott... dieser Österreicher... ist ein Verbrecher", und sprach zu ihm von Dachau, von Bergen-Belsen und von einem verlorenen Krieg. Dann nahm er den Verstörten als Kurier in die kleine Gruppe seiner Fluchthelfer auf.

Bei Beendigung der Dreharbeiten wurde Krüger nach Sonthofen zurückkommandiert. Fortan führte er zwischen den grauen Mauern der Ordensburg ein Doppelleben.

1943:  VERMÄCHTNIS  EINES  AUFRECHTEN

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