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Hardy Krügers Lebenslauf liest sich wie die Suche eines Mannes nach immer neuen Ufern. Vom Theater wollte er unbedingt zum Film: "Weil da die Geschichten, wenn wir sie erzählen, von den Flensburgern bis zu den Tirolern anzusehen sind", und als er in die Filme anderer Sprachen wollte, ergänzte er den Satz. "Weil da die Geschichten, wenn wir sie erzählen, ein Publikum erreichen, das sich von den Eskimos bis zu den Zulus hin erstreckt, von den Schotten bis zu Südsee-Insulanern hin."

Kaum war sein erstes Buch erschienen, nahm er sich eine neue Arbeit vor: Gemeinsam mit seinem Freund Dieter Seelmann ist er mit der Cessna losgeflogen, und hat mit der Filmkamera erzählt, was sich im Bordbuch eines Piloten hinter Eintragungen wie 'Landung in Malakal/Sudan' und 'Kenya/Eldoret' verbirgt.

Als das hamburger Ernst Deutsch Theater kein Stück hatte, das er und Judy Winter spielen wollten, hat er selber eins geschrieben. Titel: Zarte Blume Hoffnung.

Gleiches lässt sich über die Entstehung seines Fernsehspieles Sonnenschauer  sagen, und als der NDR ihm anbot, durch die Welt zu wandern und mit Filmen heimzukommen, die von Menschen anderer Hautfarben, anderer Götter, anderer Geschichtsreichtümer sprechen, ist er mit seiner Anita losgezogen, und hat sich zehn Jahre lang auf allen Kontinenten umgesehen. Was er mit der Fernsehkamera dann niederschrieb, hat er in 35 Weltenbummlerfolgen seinen Landsleuten daheim erzählt. Er wusste damals schon, dass seine internationale Karriere zu einem abrupten Ende kommen würde, denn kein Schauspieler ist ungestraft zehn Jahre lang abwesend von Hollywood, doch die Erfahrungen, die er im Umgang mit Menschen aller Kontinente hatte machen dürfen, "wollte ich nicht missen", so sagt er. "Sie sind mir zum Lehrmeister geworden."

Das Lesen von Geschichten vor einem breiten Publikum war die nächste Aufgabe, die er sich stellte. "Doch neu war das in meinem Leben nicht," wurde er von einer Zeitung jüngst zitiert, "denn bereits in jungen Jahren habe ich meine Mitschüler mit Vorlesungen genervt, und dieser große Spaß hält für mich bis heute an." So zieht er also lesend denn durchs Land. Jeden Herbst. Bis hin zur Weihnachtszeit. Schließlich weiß er ja, wie man Bücher schreibt. Weiß auch, wie man von der Bühne runter das Publikum in Spannung hält. Und, beides wissend, gönnt er sich denn diesen Spaß. Gönnt sich den in jedem Jahr.

Anfangs der Sechziger Jahre, voriges Jahrhundert, gab es die Begegnung mit Afrika für ihn. Sie wurde vom Schicksal ihm geschenkt. Oder, wenn man will, von der Hollywood-Firma Paramount, die ihn für den Tierfängerfilm Hatari engagierte. Hardy nahm das Geschenk an. Verfiel dem Leben eines Afrikaners. Und blieb. Kaufte die Farm, auf der so viele Szenen gespielt hatten. Tat Julius Nyerere, Präsident des Landes, den Gefallen, und machte ein Busch-Hotel daraus. Brachte Touristen zu Seen, die unter dem Kilimanjaro sind. Schrieb im Zelt, umringt von Tieren, seine Farm in Afrika. Im Lauf der Jahre musste er sich dann aber sagen, "du hast die Farm gekauft von Leuten, deren Vorfahren sich das Land genommen hatten. Unter dem Schutz kaiserlicher Gewehre. 1907 ist das gewesen, und die Afrikaner wurden nie gefragt. Wurden nie bezahlt. Der rechtmäßige Besitzer ist die pommersche Familie also nie gewesen." Als er das erkennen musste, schrieb er einen Brief an Julius Nyerere. Und gab die Farm an Arbeiter zurück, die er jahrzehntelang als meine Afrikaner angesehen hatte. Dieser Brief, sagte er damals schon, sei als sein Abschied von Tanganjika anzusehen.

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